markus kaesler

vanitas

Ausstellungsansicht Künstlerhaus Dortmund, 2025
Einzelblatt #1607

vanitas beschäftigt sich mit der Frage: was bleibt ? Auslöser dieser seriellen Arbeit ist der Angriffskrieg auf die Ukraine.
Seit dem 24.02.22 ‚zerstöre‘ ich vorhandene s/w-Silbergelatine-Barytabzüge.
So, dass sich das Bildsilber löst und neu angeordnet wird. Anders ausgedrückt: ich transformiere sie zu Objekten ihrer reinen Materialität.
Durch die Neuanordnung des Bildsilbers entstehen abstrakte Arbeiten, die mehr an Malerei als an Fotografie erinnern, obwohl sie ‚nur‘ durch Neuanordnung des Bildsilbers der zugrundeliegenden Fotografie aufgebaut sind. Die Ausgangsfotografie ist nicht mehr erkenntlich. Das Bildsilber formt neue Strukturen aus und das Fotopapier bekommt eine plastische,organische Oberflächenanmutung.
Die ursprüngliche bildaufbauende Rolle des Bildsilbers wird in seine reine Materialität überführt. Dieser Bearbeitungsprozess nimmt mehrere Tage in Anspruch. Die entstehenden Arbeiten sind Objekte des Übergangs zwischen abbildender Fotografie und Materialstudie und zwischen Zwei- und Dreidimensionalität.
Für jeden Tag des andauerndes Krieges entsteht eine weitere Arbeit.