markus kaesler

between light and shadows

Brasilia
La Habana

between light and shadows hinterfragt, mit Hilfe von geographisch nicht zuordenbaren Fotografien, was passiert, wenn wir Heimat und Fremde nicht mehr unterscheiden können.

Man sieht nur Beton, Schatten und monochromen Himmel. Licht, das in dunkle Räume dringt. Unabhängig vom Ursprungsort der Aufnahme. Die Beschaffenheit des Baustoffes Beton lässt in Verbindung mit Licht Räume entstehen, die frei von geographischen Faktoren sind.

Es entstehen Bilder, die sich nicht lokalisieren lassen, und die, durch die gefühlte Absenz kultureller Zugehörigkeit, die Freiheit besitzen, von allen Seiten neutral betrachtet werden zu können. In Brasilia wie in Havana.

Die Loslösung von wertender kultureller oder religiöser Aufladung eines Ortes und die radikale Reduktion auf die Materialität im Zusammenspiel mit Licht zeigt Analogien auf, die Grenzen überschreiten. Gerade auch in unserer Wahrnehmung: was ist Fremd, was Teil der Heimat ?

Zuhause und Fremde verschwimmen in der Wahrnehmung; das Fremde wird Teil des Bekannten und das Bekannte Teil des Fremden.

between light an shadows vereint zwei Ansätze, die sich der selben Thematik optisch von der jeweils diametral gegensätzlichen Richtung annähern.
Vereint in einer kompositorische Klarheit zwischen den Polaritäten schwarz und weiß, hell und dunkel. Im Spannungsbereich zwischen Licht und Schatten. Was passiert, wenn Tageslicht in dunkle Räume fällt? Was, wenn Schatten offene Strukturen formen? Das Entstehende ist nicht statisch, ist durch den Sonnen- stand ständiger Veränderung unterworfen. Das Bild ist nur eine Momentaufnahme. Das Essentielle spielt sich dazwischen ab.

Rein formalästhetisch betrachtet stellen beide Ansätze eine sich schliessende Einheit dar. In der Einen wird die Spannung aus den hellen Elementen gearbeitet, in der anderen aus den dunklen Räumen heraus. Gemeinsam bilden sie einen sich schliessenden Kreis. Es entsteht eine Harmonie zwischen Licht und Schat- ten, ein Ausgleich zwischen den sich gegenseitig bedingenden Gegensätzen.