„…Sie (die Sofortbildfilme) haben zwei charakteristische Eigenschaften – einerseits ähneln sie sehr der frühen Fotografie, weil das Negativ ganz in dem Abzug aufgeht, und andererseits ähneln sie sehr dem digitalen Foto, weil man sofort das Ergebnis sehen kann. Es ist komisch, wie Polaroids gleichzeitig so primitiv und so fortschrittlich sein können….
…außerdem gefällt mir, daß es den Leuten egal ist, ob sie einwandfrei oder scharf sind, und daß die Farbe etwas unrealistisch wirkt. Sie vermitteln trotzdem einen intensiven Eindruck….“
Ai Wei Wei im Gespräch mit Stephanie H. Tung
Damit bringt Ai We Wei ziemlich genau auf den Punkt, was die Faszination von Sofortbildmaterial ausmacht. Neben den von ihm im Gespräch mit Stephanie H. Tung angesprochenen Punkten, zeichnet sich das, landläufig nur als „Polaroid“ bezeichnete, Sofortbildmaterial vor allem durch seine kreativ nutzbaren Materialeigenschaften aus, die auch nach der Belichtung und Entwicklung einen maximalen Bearbeitungs- und Verfremdungsspielraum bieten.
Diese Materialeigenschaften, gepaart mit dem oft Unperfekten der optischen Anmutung lassen Aufnahmen entstehen, die, jede für sich, ein nicht exakt reproduzierbares Werk darstellen. Ein Unikat.